Agile Retrospektiven

Retrospektiven — der Blick zurück
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Retrospektiven sind ein wichtiges Element im lösungs-orientierten Coaching, das auch im Agile Coaching verwendet wird.

In der Retrospektive nimmt das Team bzw. der  Coachee eine Standortbestimmung vor, in welchem Umfang das Ziel  (das Future Perfect des Solution Focus) erreicht worden ist; skaliert, wie weit es ggfs. noch entfernt ist; welche Schritte zur Erreichnung nötig sind; und kalibriert ggfs. Ziele neu.

Ich habe bewußt — Skalierung, Kalibrierung, Future Perfect und  Solution Focus  — alles Begriffe aus dem systemischen Coaching und der Neuro-linguistischen Programmierung, benutzt.

Agile Retrospektiven
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Denn Agile Coaching bedient sich der gleichen Mittel — nur heißen sie  in Agilen Projektmanagementmethoden wie Scrum oder Extreme Programming  anders: Action Items (= Skalierung), Replanning (Kalibrierung), Future Perfect (=Realisierung entweder einer speziellen Produktfunktionalität oder einer bestimmten Teameigenschaft).

Im traditionellen Projektmanagement werden Retrospektiven meist zu Projektende als sogn. Lessons Learned durchgeführt. In Agilen  Softwareentwicklungsprojekten finden Retrospektiven dagegen regelmäßig , nach einer festgelegten Zahl von sogn. Iterationen (Sprints) statt. Eine Iteration bzw. ein Sprint ist dabei eine festdefinierte Zeitspanne, z.B. zwei Wochen. Das Entwicklerteam definiert sich selbst zu jedem Sprintanfang ein Ziel, meist eine bestimmte Softwarefunktionalität, die  es innerhalb dieser Zeit realisieren will.
Innerhalb eines Sprints stellt sich jedes Teammitglied täglich drei Fragen: (a) was hatte ich mir gestern vorgenommen, (b) was habe ich davon erreicht, (c) was will ich am Ende des heutigen Tages erreicht haben.

Bei Agilen Retrospektiven setzt sich nach 5 oder 6 Sprints das ganze Team zusammen, um in einer Art modierten Workshop Revue passieren zu lassen, was in dieser Zeit erreicht und was nicht erreicht wurde, und was die Gründe für das Scheitern war, die sogn. „impediments“.

Bestandteile einer Agilen Restrospektiven
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Eine Retrospektive ist nach Derby und Larsen^[1]  ein moderierter Workshop („faciliated workshop“) mit klar formulierten Zielen. Dies verhindert, dass sich die Teilnehmer in einer Vielzahl von Themen „verheddern“.  Eine Retrospektive folgt folgenden Schritten:

1. Setting the Stage — Der Coach (Scrum Master) erklärt zu Beginn Ziel und Zweck des Workshops, ebenso, was nicht Gegenstand des Workshops ist.
2. Gather Data — jeder Teilnehmer schildert seine individuelle Sichtweise der vergangenen Ereignisse. Dies sollte wertneutral und ohne Eigeninterpretation erfolgen. — Keine persönliche Schuldzuweisung!
3. Generate Insights — die Teilnehmer identifizieren Gemeinsamkeiten in den Ereignissen und leiten wertneutral aus der Datenanalyse mögliche Hindernisse („impediments“) ab.— Keine persönliche Schuldzuweisung!
4. Decide what to do — die Teilnehmer identifizieren Möglichkeiten zum Abstellen der Impediments und entscheiden sich, einige davon umzusetzen.
5. Close / Action plan — die nötigen Schritte, die Ziele zu erreichen, fassen die Teilnehmer abschließend in einem Aktionsplan zusammen.

Literaturhinweise
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